Mit Tempo und Pferdewechsel

Nachdem Kursteilnehmer in den vergangenen Monaten immer wieder geäußert hatten, dass so ein Tageskurs doch ziemlich lang und anstrengend ist, haben wir den Interessierten am Kurs "Western Horsemanship" bei Trainerin B Anja Erckel, mit dem unser Kursjahr Mitte Dezember endete, die Wahl gelassen: Sie konnten bei Anmeldung entscheiden, ob sie eine einzelne Stunde oder gleich doppelt in Form eines Tageskurses reiten wollten.

Mit fünf Teilnehmern hatten wir für den Kurs zwar leider gerade so die Mindestteilnehmerzahl überschritten und der eine oder andere Platz wäre noch frei gewesen, in einem waren die Reiter sich aber einig: Sie wollten alle gleich doppelt aufs Pferd. Uns ist nicht überliefert, ob jemand diese Entscheidung bereut hat, als er morgens aus dem Fenster schaute: Der Winter war da. Auch während der Woche war es zwar nicht mehr allzu warm gewesen, aber selbst nachts gingen die Temperaturen nicht ins Minus - pünktlich zum Wochenende gab es allerdings einen kleinen "Temperatursturz": Der Sonntag wartete nur noch mit -4°C bis 0°C auf. Da kann einem ein ganzer Tag im Stall dann doch schnell ziemlich lang vorkommen.

 

Sobald die Teilnehmer auf dem Pferderücken saßen, wurde ihnen aber ganz schnell warm - dann wurden sogar die Jacken zur Seite gelegt. Kein Wunder, denn Kursleiterin Anja Erckel hatte wieder spannende "Pattern" für die Reiter herausgesucht. "Pattern" heißen die Aufgaben, die im Western Horsemanship geritten werden. Ein paar Pylonen markieren dabei wichtige Punkte, ansonsten sind die Reiter aber gefordert, sich den Platz selbst einzuteilen - und sich möglichst vom Hufschlag fern zu halten. Beim Western Horsemanship wechseln sich verschiedene Gangarten und auch verschiedene Aufgaben - etwa Volten, Rückwärtsrichten oder einfach nur diverse Richtungswechsel - sehr schnell miteinander ab, so dass man besonders konzentriert reiten muss. Und auch die Vierbeiner verstehen schnell, worum es geht, denken mit und reagieren vor allem plötzlich viel schneller und feiner auf ihre Reiter.

 

Geritten wurde in Zweiergruppen, jede Zweiergruppe hatte pro Durchgang eine ganze Stunde Zeit - das Training war also ziemlich intensiv. Während normalerweise nicht nur die Reiter bei einem Tageskurs doppelt ran müssen, sondern auch die Pferde, traf das diesmal nur unser Schulpferd Emil: Für alle anderen Teilnehmer hatte Anja entschieden, dass sie es diesmal mit einem "Pferdewechsel" ausprobieren sollen, um die Unterschiede zwischen den verschiedenen Schulpferden ganz besonders deutlich zu merken und zu lernen, sich schnell auf die jeweiligen Pferde einzustellen.

 

Während eine Teilnehmer zum Beispiel vormittags auf Schulpony Smilla und nachmittags auf Schulpony Oliver saß und selbst bei fast gleicher Pferdegröße und zwei doch eher sturen Ponyköpfen ganz erstaunt feststellte, wie unterschiedlich man als Reiter bei den beiden im Sattel sitzt, gab es auch noch deutlich drastischere Kombinationen: Eine Teilnehmerin zum Beispiel stieg von Schulpferd Riko, einem großen Westfalen-Wallach, am Nachmittag auf Schulpony Jolie um. Die ist mit ihrem Stockmaß von rund 1,30m nicht nur deutlich kleiner, sondern charakterlich und reiterlich auch eine ganz andere Herausforderung - wer sie kennt, weiß, was wir meinen. ;-)

 

Auf die beiden anderen Reiterinnen warteten die Pferde-Kombis Anoki und Niva sowie Vin und Canella. Mit den Pferden wurden dabei nicht nur immer schwieriger werdende Pattern geritten, sondern auch individuell an Schwierigkeiten geübt, die sich eben durch die Pattern ganz besonders zeigten: Kursleiterin Anja gab Tipps, wenn ein Pferd zum Beispiel über die Schulter weglief, das Bremsen nicht richtig klappte oder die Übergänge zwischen den Gangarten noch nicht so schön waren. Die besonderen Herausforderungen jedes Pferd-Reiter-Paares wurden dann jeweils einzeln geübt, bevor am Ende alles wieder zur eigentlich vorgesehenen Pattern zusammengesetzt wurde.   

 

 

Zwei- und Vierbeiner waren trotz (oder wegen?) der kalten Temperaturen sehr motiviert dabei und auch wenn natürlich nicht alles klappte, machten alle Teilnehmer im Verlauf des Kurses tolle Fortschritte. Wir bedanken uns bei Alina, Bianca, Caro, Hannah und Melanie für die Konzentration und die motivierte Mitarbeit trotz frostiger Temperaturen. Wir hoffen, dass ihr trotz des kalten Wetters einen schönen und lehrreichen Sonntag bei uns auf dem Wiesenhof hattet!

 

Auch diesmal sind wir wieder ganz besonders stolz auf unsere tollen Schulpferde - sie haben, genauso wie die Reiter, einen tollen Job gemacht. Danke an Anoki, Canella, Emil, Niva, Oliver, Smilla und Vin! Ein ganz besonderes Dankeschön geht an Anja für den lehrreichen Unterricht mit vielen hilfreichen Tipps, die auch diesmal wieder weit über das reine Reiten von Pattern hinausgingen! 

 

Auch im nächsten Jahr wird uns Trainerin B Anja Erckel für spannende Lehrgänge und unterschiedliche Themen besuchen - genauso wie manch anderer Trainer, obwohl wir das Lehrgangsprogramm im Vergleich zu diesem Jahr etwas einkürzen werden. Die genauen Themen, Termine und Trainer sind momentan in der Planung. Infos zu den Kursterminen findet ihr in Kürze in unserem Kursprogramm.

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