Akrobatik auf dem Pferderücken


Voltigieren wird oft als optimaler Einstieg in den Pferdesport bezeichnet – aber was macht man dabei eigentlich? Was ist das für ein Sport, der mit dem Pferd zu tun hat, bei dem man aber doch nicht reitet? Beim Voltigieren handelt es sich um eine Kombination aus Turnen und Akrobatik. Benötigt werden turnerisches Können, Gleichgewicht, Kraft, Körperspannung, Beweglichkeit, Ausdauer, Rhythmusgefühl, Vertrauen, Mut, Kreativität – und natürlich Wissen und Können im Umgang mit dem Pferd. Ein anspruchsvoller Sport also!

Dabei ist das Voltigieren eine Mannschafts-Sportart. In Wettkämpfen bestehen die Gruppen aus sechs bzw. acht Mitgliedern – bei Anfängergruppen sind es meist acht bis zwölf Jungen und Mädchen. Bei Turnieren gibt es unterschiedliche Bewertungen – bei der „Pflicht“ zeigen zum Beispiel alle Voltigierer der Gruppe nacheinander die gleichen sechs bis acht Übungen auf dem Pferderücken. Eine „Kür“ wird zu Musik geturnt, wobei die Übungen frei zusammengestellt werden können und teilweise bis zu drei Voltigierer gemeinsam eine Übung turnen.

 

Geübt wird das nicht immer auf dem Pferderücken: Das Holzpferd bzw. der Voltigier-Bock ist ein wichtiges Trainingsgerät. Darauf können die Techniken und Bewegungsabläufe trainiert werden, damit die Turner später auf dem wackligen Pferderücken sicheren Halt haben.

 

Kinder, die später einmal reiten möchten, lernen schon beim Voltigieren einen korrekten Sitz, ein dynamisches Gleichgewicht und eine losgelassene Haltung. Vielen Kindern macht der schaukelnde Pferderücken und die ungewohnte Höhe erst einmal Angst – beim Voltigieren lernen sie, dem Pferd als Partner zu vertrauen und sich auf dem Rücken des Pferdes frei zu bewegen. Außerdem gehört zum Training ein sicherer Auf- und Abgang auf den Pferderücken und das schonende Fallen. Beim Putzen des Pferdes sammeln die Kinder erste Erfahrungen mit den großen Tieren und können entscheiden, ob der Pferdesport das richtige für sie ist.

 

Im Vergleich zum Reiten ist das Voltigieren eine kostengünstige Pferdesportart, da kein Einzelunterricht benötigt wird und die Kinder in der Gruppe nacheinander auf einem Pferd turnen. Dabei werden, wie bei allen Gruppensportarten, auch soziale Fertigkeiten geschult – Gemeinschaftssinn, Einfühlungsvermögen, Vertrauen und Selbstständigkeit werden gefördert.