Dreifach Neues gelernt

Der Kombi-Kurs "Reiten und Bodenarbeit" mit Trainerin B Anja Erckel stand unter dem Zeichen der Zahl 3: Drei unterschiedliche Aufgaben warteten auf die Teilnehmer, die in drei verschiedenen Arbeitsweisen zu lösen waren - und eigentlich sollte in Dreiergruppen gearbeitet werden. Coronabedingt konnte die Kursleiterin die Teilnehmer zwar nur einzeln unterrichten, dem Lern-Effekt schadete das aber nicht: Es gab viele neue Erkenntnisse.

Eine der neuen Erkenntnisse - und zwar vielleicht die wichtigste - war: Bei der Bodenarbeit kann man viel mehr lernen als beim Reiten. Klar, schließlich macht man das in normalen Reitstunden auch viel seltener - dennoch waren alle Teilnehmer begeistert davon, wie viel Spaß die Arbeit mit dem Pferd am Boden macht und wie viel des Gelernten man auf besseres Reiten übertragen kann, selbst wenn man bei den Übungen überhaupt nicht im Sattel sitzt. Genau deshalb bieten wir immer wieder Kurse an, bei denen mit unseren Schulpferden vom Boden aus gearbeitet werden kann - und stoßen leider oft auf vergleichsweise geringes Interesse. Während viele Reitkurse ganz schnell ausgebucht sind, mussten wir in der Vergangenheit Kurse vom Boden schon häufiger mangels Teilnehmern absagen.

 

Dabei ist die Arbeit vom Boden nicht nur für die Schulpferde eine schöne Abwechslung, sondern auch für Reitschüler sehr lehrreich. Man baut nicht nur eine viel bessere Beziehung zum Schulpferd auf - und die kann sich das Pferd durchaus auch dann merken, wenn man nicht jeden Tag mit ihm arbeitet und zwischendurch auch andere Reitschüler auf seinem Rücken sitzen - sondern lernt auch viel über die Reaktionen des Pferdes auf Hilfen und über die Bewegungsabläufe. Und das lässt sich dann ganz prima aufs Reiten übertragen - wer zum Beispiel weiß, wann genau im Bewegungsablauf man das Pferd treiben muss, damit es einen Schritt seitwärts macht und auch machen kann, kann sich viel einfacher mit Lektionen wie Seitengängen auch im Sattel beschäftigen.

 

Das Erstaunen darüber, dass der Teil des Kurses, bei dem vom Boden aus gearbeitet wurde, viel mehr Spaß machte und sich dabei viel mehr lernen ließ als vom Sattel aus, war besonders den Teilnehmern anzumerken, die sich vorher noch nicht mit Bodenarbeit beschäftigt hatten - die anderen hatten es wohl schon vorher so kommen sehen. Mit einigen Stangen und jeder Menge Pylonen hatte Kursleiterin Anja drei unterschiedliche Aufgaben aufgebaut, die jede für sich schon ganz vielseitig einsetzbar waren. Slalom, Volten, Achten, Wendungen, Seitwärts- und Rückwärtstreten und das Überqueren von Stangen boten mehr Möglichkeiten zum Üben als Zeit dafür blieb: Obwohl jeder Teilnehmer im Lauf des Tages zwei Mal an der Reihe war, wurde erstaunlich schnell zwischen den Aufgaben hin und her gewechselt - schließlich wurde jede Aufgabe auf gleich drei unterschiedliche Arten erarbeitet.

 

Das Fahren vom Boden ähnelt der Arbeit mit der Doppellonge - nur mit der Ausnahme, dass das Pferd nicht im Kreis um den Menschen herumläuft, sondern dass der Mensch sich eher hinter dem Pferd befindet und die langen Zügel gleichzeitig als Zügel- und als Schenkelhilfe nutzt. Damit sind ständige Handwechsel und auch enge Wendungen möglich. Mit noch etwas mehr Entfernung und einer anderen Position des Zweibeiners kann schnell zum Longieren gewechselt werden.

 

Das Schicken des Pferdes klingt erst mal ein wenig unspektakulär, fiel vielen Teilnehmern aber deutlich schwerer als das Fahren vom Boden. Gearbeitet wird mit einem langen Strick, an dem das Pferd aber nicht geführt wird - der Mensch geht seitlich vom Pferd und schickt es mit etwas Entfernung in verschiedene Aufgaben. Als dritte und letzte Möglichkeit, sich die Aufgaben des Kurstags zu erarbeiten, stand dann noch das Reiten auf dem Programm - mit der Herausforderung, die feine und vom Boden geübte Hilfengebung auch in den Sattel zu übertragen.

 

Auch hier zeigt sich wieder einmal ganz deutlich, wie schnell Vier- und Zweibeiner innerhalb eines Kurstags Fortschritte machen können. Am Ende der Übungseinheiten reagierten die Pferde viel feiner und waren auch unter dem Sattel deutlich wendiger in den verschiedenen Aufgaben unterwegs.

 

 

Viele weitere Fotos vom Kurs gibt es auf unserer Facebook-Seite.

 

Danke an Aline, Anna-Lena, Bori, Celina, Kristin, Melanie, Rosemarie und Verena fürs Mitmachen und die Motivation, sich auch vom Boden aus mit unseren Schulpferden zu beschäftigen. Wir freuen uns, wenn euch der Kurs gefallen hat und wenn ihr die Freude an der Bodenarbeit künftig beibehaltet und vielleicht auch ein wenig weiter in unseren Verein tragt! Mit acht Teilnehmern war der Kurs übrigens nicht ganz ausgebucht - ein letzter, neunter Platz war noch frei. Das bot einerseits die Möglichkeit, die Kurs-Aufteilung absolut coronagerecht zu halten, andererseits aber auch ein paar übrige Minuten, um auch unseren Neuzugang Lenny vom Boden aus durch die verschiedenen Aufgaben zu schicken - was er ebenfalls ganz großartig gemeistert hat.

 

Genauso wie natürlich unsere übrigen Schulpferde, die sich wieder einmal als tolle Lehrmeister erwiesen und aufmerksam und konzentriert mitarbeiteten - danke an Anoki, Cesar, Efenia, Emil, Jenny, Jolie, Marvin und Vin. Ein ganz besonderes Dankeschön geht auch diesmal an Anja für den abwechslungs- und sehr lehrreichen Kurs und die gute Laune über den gesamten Kurstag! 

 

Anja Erckel kommt uns in diesem Jahr noch mehrfach besuchen - am 6. Juni bietet sie erstmals eine Sitzschule bei uns an, für die man sich schon jetzt anmelden kann und in der nur noch ein allerletzter Platz frei ist. Am 1. August übernimmt sie den diesjährigen Kurs in der Trend-Disziplin Working Equitation und nur zwei Wochen später könnt ihr mit ihr ins Trailreiten hineinschnuppern. Auch mit einem zweiten Western-Horsemanship-Kurs im September ist noch nicht Schluss: Am 19. Dezember beendet sie unser diesjähriges Lehrgangsprogramm mit einem Bodenarbeitskurs. 

 

Unser Kursprogramm bietet aber noch viel mehr - unter anderem auch einige Kurse, zu denen ihr euch aktuell anmelden könnt. Zum Beispiel gibt's noch Plätze im Kurs "Kommunikation am Boden" am 2. Mai, für den uns erstmals die bekannte Bodenarbeitstrainerin Iris Kleber besucht. Vor allem für den theoretischen Teil habt ihr hier noch die Möglichkeit, euch einen Platz zu sichern. Nur ein Wochenende später gibt's jede Menge Spaß und Action im Kurs "Agility mit Pferden" und mit Anja Rudolf, in dem wir noch Plätze für Kinder ab 9 Jahren frei haben. Teil 1 der beliebten dreiteiligen Springkurs-Reihe "Start ins Spring- und Vielseitigkeitsreiten" bei Karen Krause ist schon ausgebucht, am 23. Mai gibt's aber noch mal etwas ganz Neues in unserem Kursprogramm:

 

Mit Yoga-Lehrerin Ina Eisenhauer und Karen Krause erwarten euch gleich zwei Kursleiter für einen Tageskurs, der die Vorteile des Yoga mit dem Reiten verknüpft - und euch mit zwei Yoga- und zwei Reit- Einheiten fordern wird. Und auch für die Kurstermine im Juni und Juli ist für Vereinsmitglieder schon jetzt eine Anmeldung möglich. Infos zu all diesen und natürlich auch schon jetzt zu allen weiteren Kursterminen findet ihr in unserem Kursprogramm.

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