Die doppelte Longe

Sieben Vierbeiner, elf interessierte Zweibeiner und jede Menge Longen: Das ist unser Kurs "Arbeit mit der Doppellonge" mit Luuk Teunissen in Zahlen. Am vergangenen Sonntag war es soweit: Zum zweiten Mal war der Pferdetrainer bei uns zu Gast - dieses Mal, um uns das Longieren mit der Doppellonge näher zu bringen. Das war auch eine schöne Abwechslung und eine tolle Sonntagsarbeit für unsere sechs beteiligten Vereinspferde.

Bis auf einen allerletzten Platz war er ausgebucht, unser Kurs "Arbeit mit der Doppellonge" - nur für eine passive Teilnahme wären noch mehrere Plätze frei gewesen. Der Großteil der Teilnehmer wollte die Longen aber tatsächlich lieber selbst in die Hand nehmen. Ganz besonders freut es uns, dass sich so viele Übungsleiter, Helfer und Reitschüler für den Kurs interessierten, die kein eigenes Pferd haben - und die mit einem unserer Schulpferde am Kurs teilgenommen haben. Denn so ist unser Kursprogramm gedacht: Als Abwechslung für unsere Vereinsmitglieder, aber auch als Abwechslung für unsere Schulpferde.

 

Nach einer ganz kurzen Vorbesprechung ging es direkt los - mit den "Trockenübungen", um ein Pferd an die ungewohnte Doppellonge zu gewöhnen. Longiert wurde in der Trainingseinheit am Vormittag mit Dually-Halfter und Sattel. Für Pferde, die bislang noch keine Erfahrungen mit der Doppellonge gemacht hatten, ging es erst einmal ganz normal an die Longe - allerdings mit einer Bandage um die Hinterbeine an der Stelle, an der später die Doppellonge sitzen sollte. Da sich der Protest in Grenzen hielt, konnte es aber schnell einen Schritt weitergehen - und schon hatten die Teilnehmer zwei Longen in den Händen.

 

Dabei will nicht nur das richtige Lenken und Arbeiten mit dem Pferd an der äußeren und der inneren Longe gründlich geübt sein, sondern auch das Antreiben - vor allem bei den etwas fauleren Kandidaten. Luuk Teunissen teilte unsere Halle auf zwei Zirkel auf und nahm sich für jeden Teilnehmer viel Zeit, so dass ganz schnell Fortschritte zu sehen waren: Noch vor der Mittagspause hatten alle ihre Pferde auf beiden Händen in allen Gangarten longiert und konnten - größtenteils problemlos - durch die richtigen Griffe an den Longen und die korrekte Körpersprache die Richtung wechseln.

 

Dass man sich dabei ordentlich konzentrieren muss, ist klar - und da man auch als Zweibeiner gut in Bewegung bleibt, war es wohl kaum verwunderlich, dass beim gemeinsamen Mittagessen keine Reste blieben: Alle hatten sich Pizza, Pasta und Salate redlich verdient! Nachdem auch die Vierbeiner ihr Mittagessen ein wenig verdaut hatten, ging es nacheinander wieder zurück in die Halle - diesmal mit Longiergurt und Trense, um eine andere Alternative der Doppellongen-Arbeit zu üben: Diesmal legte Luuk Teunissen den Pferden die Doppellonge über den Rücken. Auch wenn es für die Doppellongen-Anfänger im Kurs künftig erst mal weiter "gebisslos üben" heißt, war es unter den wachsamen Augen des Pferdetrainers eine gute Übung, um die Einwirkung der beiden Longen besser einschätzen zu können.

 

Dabei ging es dann auch noch in Schritt und Trab über Stangen und durch Gassen - erschwerte Bedingungen also im Vergleich zum Vormittag. Da die Pferde nun aber schon wussten, was auf sie zukommt (und die zweibeinigen Teilnehmer ebenfalls), klappte (fast) alles wie am Schnürchen: Die Pferde waren toll bei der Sache und alle Teilnehmer machten in den beiden Übungseinheiten große Fortschritte. Und das, obwohl im Laufe des Nachmittags draußen ein Unwetter losbrach und der Regen nicht nur in ohrenbetäubender Lautstärke aufs Hallendach prasselte, sondern es sogar teilweise in die Halle hereinregnete.

 

Und das, wo wir nach dem ersten Kurs mit dem Pferdetrainer extra ein Headset-Mikrofon samt Lautsprecher angeschafft hatten, damit die Kursleiter unserer Kurse für die Zuschauer besser zu verstehen sind - aber auch das kam nicht gegen die Wassermassen an. Zum Abschluss ging es dann noch einmal zu unserem Holzpferd "Hektor" in die kleine Halle - dort wurde auf Wunsch der Teilnehmer noch einmal der richtige Schwung zum Antreiben des Pferdes mit Hilfe der Longe geübt. Zeit, um alle noch übriggebliebenen Fragen zu stellen, blieb dann auch noch, bevor Luuk Teunissen sich in den wohlverdienten Feierabend verabschiedete.

 

Auch diesmal hatten alle Teilnehmer viel Spaß an dem ganztägigen Kurs - danke an Kursleiter Luuk Teunissen für den Extratermin und das Thema "Doppellonge", das wir zu Jahresbeginn bei unserer Kursplanung noch gar nicht berücksichtigt hatten, an alle Teilnehmer und an unsere tollen Pferde für die großartige Mitarbeit! Wir freuen uns auf viele weitere spannende Kurse und auf einen erneuten Besuch von Luuk im September - dann geht es für die Teilnehmer in den Sattel. Diesen Kurs werden wir in Kürze ausschreiben - mehr zu allen weiteren Kursen in unserem Kursprogramm lest ihr hier:

Weitere spannende Kurs-Themen

Weiter geht es schon am kommenden Sonntag, 25. August, mit dem Kurs "Horsemanship - punktgenaues Reiten". Trainerin B Anja Erckel verbessert in diesem Tageskurs Sitz und Hilfengebung der Reiter abseits des Hufschlags und sorgt dafür, dass in Einklang und Zusammenarbeit mit dem Pferd geritten wird. In diesem Kurs sind für kurzfristig Interessierte noch letzte Plätze frei. Hier findet ihr mehr Informationen zum Kurs und könnt euch direkt anmelden. Das komplette Kursprogramm für die nächsten Monate könnt ihr hier nachlesen.

Fotos: Arbeit mit der Doppellonge