Die Weihnachtszeit beginnt auch in Schweden schon mit dem 1. Advent. Die größte Feier noch vor Weihnachten selbst ist das Fest der heiligen Lucia am 13. Dezember. Bis 1752 fiel die Wintersonnenwende in Schweden auf den 13. Dezember – das Luciafest hat sich also aus der Tradition älterer Sonnenwendfeierlichkeiten entwickelt. Dem Namen nach ist es ein Heiligenfest, heutzutage ist es in Schweden allerdings wenig kirchlich geprägt.
Die wichtigsten Elemente des Festes sind das Tragen von weißen Gewändern und Kerzen, traditionelles Safrangebäck (lussekatter), das Singen von Liedern und die Wahl einer örtlichen Lucia. Meistens geht es schon morgens in der Familie los mit dem Feiern und geht dann in Kindergärten, Schulen und am Arbeitsplatz weiter. Ein Mädchen, in einer Familie traditionell die älteste Tochter, spielt die Lucia. Sie trägt ein weißes Gewand, hat ein rotes Band um die Taille und einen Kranz mit Kerzen auf dem Kopf. Der Lucia folgen häufig weitere Mädchen mit Kerzen in den Händen sowie manchmal auch Sternenknaben, Pfefferkuchenmännchen und Wichte in einer Prozession.
…und spätestens jetzt wisst ihr, was es mit dem Bild unserer letzten Weihnachtsfeier auf sich hat, als die Kinder aus den Reitstunden unserer Übungsleiterinnen Alicia und Anna-Lena verschiedene Weihnachtsbräuche vorstellten.
Ob das Fest tatsächlich mit der heiligen Lucia von Syrakus zusammenhängt, ist übrigens gar nicht bekannt. Der Name „Lucia“ bedeutet auf jeden Fall „Die Leuchtende“ und in Darstellungen trägt die heilige Lucia oft ein Licht. Die heilige Lucia lebte um 300 n.Chr. in Syrakus in Italien und war eine frühchristliche Jungfrau und Märtyrin. Sie wird zum Beispiel bei Augenleiden, Blutfluss und Halsschmerzen angerufen. Und sie ist Patronin für jede Menge Menschen: der Armen, der Blinden, der kranken Kinder, der Städte Syrakus und Venedig, der Anwälte, Bauern, Elektriker, Glaser, Kutscher, Messerschmiede, Näherinnen, Polsterer, Sattler, Schneider, Schreiber und Weber.
Das ist aber längst nicht alles: An Weihnachten wird dann nämlich ein Ziegenbock gefeiert. Der Julbock stand ursprünglich für reiche Ernten und brachte die Geschenke, heute ist er „nur noch“ ein beliebter Strohschmuck für Weihnachtsbäume oder eine Strohfigur an öffentlichen Plätzen. Die Rolle des Geschenkebringers hat der Jultomte, der Weihnachtsmann, übernommen. Er ist am 24. Dezember unterwegs. An diesem Tag steht, wie fast überall sonst auch, das Essen im Mittelpunkt: gefeiert wird mit einem weihnachtlichen Smörgåsbord, zu dem ein besonderer Weihnachtsschinken gehört.
Noch bevor es das Weihnachtsessen gibt, gehört in Schweden aber noch etwas Außergewöhnliches zu den Weihnachtsbräuchen: Um 15 Uhr wird eine Donald-Duck-Sendung geschaut.
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