Weihnachtsbrauch #3: Finnland

Warm eingepackt waren unsere Reiterinnen und ihre Übungsleiterin bei der letzten Weihnachtsfeier, als sie die finnischen Weihnachtsbräuche zu Pferd vorgestellt haben. In Finnland ist es zu Weihnachten schließlich bitterkalt. Kein Wunder, dass der weihnachtliche Saunagang vor dem Festmahl eine feste Tradition in Finnland ist – dabei wird einem wenigstens ordentlich warm! Früher glaubten die Leute übrigens, dass auch die verstorbenen Angehörigen zum Baden in die Weihnachtssauna kämen.


Der finnische Weihnachtsmann heißt „Joulupukki“. Übersetzt heißt das „Weihnachtsbock“ und verweist auf die mythische Gestalt des Julbockes. Vor langer Zeit war es üblich, sich nach dem Weihnachtsessen mit Ziegenhäuten als Julbock zu verkleiden – heute trägt der Joulupukki aber Weihnachtsmann-typische Kleidung. Er wohnt mit seiner Frau Muori und vielen Wichteln auf dem Berg Korvatunturi (auf Deutsch: „Ohrberg“). Die zwei Gipfel des Berges sehen von Weitem so aus, als würde dort ein sehr großes Tier mit aufgestellten Ohren sitzen. Die Wichtel sagen allerdings, dass der Weihnachtsmann nur deswegen alle Kinder der Welt hören kann, weil er auf zwei riesigen Ohren wohnt.


Der Berg Korvatunturi gehört übrigens zur Stadt Savukoski, die wiederum im finnischen Teil Lapplands liegt. In Lappland gibt es jede Menge Rentiere – was für den Weihnachtsmann natürlich sehr praktisch ist, da er in der Weihnachtszeit die Unterstützung vieler Rentiere benötigt, um alle Geschenke verteilen zu können.

Seine Weihnachts-Werkstatt auf dem Ohrberg ist für Menschen übrigens sehr schlecht erreichbar. Deswegen fährt der Weihnachtsmann jeden Tag in sein Dorf Pajakylä am Polarkreis, um dort Leute zu treffen. Dort besuchen ihn auch tatsächlich Menschen aus der ganzen Welt. Allerdings kann man ihm auch einfach schreiben – selbst im Sommer bekommt er täglich ca. 100 Briefe. Wenn eine Antwort gewünscht ist, ist der Weihnachtsmann bemüht, die Schreiben aus allen Ländern zu beantworten. Wenn ihr es einmal ausprobieren möchtet, ist das hier die richtige Adresse:


Joulupukin Pääposti

96930 Napapiiri

Suomi – Finnland


Die prächtigste Weihnachtsdekoration ist übrigens auch in Finnland der Weihnachtsbaum, eine Fichte. Er wird an Heiligabend im Wohnzimmer aufgestellt und geschmückt. Traditionell besteht der Weihnachtsschmuck für den Baum aus Ketten mit kleinen Landesflaggen und silberfarbenen Bändern, roten und goldenen Kugeln und Strohsternen. An die Spitze des Baums kommt ein silberner oder goldener Stern. Traditionell bleibt der Weihnachtsbaum bis zum 6. Januar im Wohnzimmer stehen, erst dann wird er abgeschmückt und nach draußen gebracht. 


Der zweite Weihnachtsfeiertag heißt in Finnland übrigens Tapani-Tag und ist dem Heiligen Stephan gewidmet. Nach einem langen und geruhsamen ersten Weihnachtsfeiertag gehen die Finnen hier zum „Tapani-Tanz“, um Tango oder Walzer (oder heutzutage auch einfach in der Disco) zu tanzen. 

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