Pferde-Fakt #3: Pferderassen

Wie viele Pferderassen es genau gibt, das weiß man eigentlich gar nicht so wirklich. Sicher ist, dass es wirklich jede Menge sind – und wenn man Esel und Zebras sowie Hybride wie Maultiere und Maulesel noch mit dazuzählt, werden es noch mal deutlich mehr. Die Pferdezucht wandelt sich ständig – einige Pferderassen stehen kurz vor dem Aussterben, andere gelten bereits als ausgestorben, während immer wieder neue Rassen entwickelt werden.


Auch nicht ganz klar ist es, wie man die Grenze zwischen einzelnen Pferderassen zieht. In den USA werden zum Beispiel Pintos (Schecken) und Palominos (cremefarbene Pferde) als eigene Rassen geführt, obwohl es eigentlich nur andere Farbvarianten sind. Und manche Pferderassen gibt es dann auch noch in verschiedenen Variationen – beim Shetland-Pony könnte man zum Beispiel noch unterscheiden in das Mini-Shetlandpony, das American Shetlandpony und das Deutsche Part-Bred Shetlandpony. 


Einfacher wird es, wenn man einfach in verschiedene Pferdetypen unterscheidet – davon gibt es nämlich nur vier: Vollblut, Warmblut, Kaltblut und Ponys. Damit ist übrigens nicht wirklich die Körpertemperatur gemeint – eher geht es um die Eigenschaften und Stärken der Pferde.


Vollblüter sind sehr ausdauernd und schnell. Sie werden häufig im Rennsport eingesetzt, aber auch zur Veredelung anderer Pferderassen. Während das Arabische Vollblut, ein ausdauerndes Wüstenpferd, auf Langstrecken die schnellste Pferderasse ist, kann man das Englische Vollblut auf kurzen Distanzen kaum schlagen. In diesem Pferdetyp gibt es die wenigsten unterschiedlichen Rassen – denn Vollblüter sind ausschließlich Pferde, die in ihrer langen Geschichte nicht mit anderen Pferderassen gekreuzt wurden. Das Arabische Vollblut ist angeblich die älteste Pferderasse der Welt.


Warmblüter sind mittelgroß bis groß und sportlich und prädestiniert für das Reiten. Früher wurden sie vor allem als Wagenpferde und für das Militär gezüchtet, heute werden sie vor allem im Dressur- und Springsport eingesetzt. Das Deutsche Warmblut ist dabei in diesen Disziplinen weltweit am erfolgreichsten – es unterscheidet sich je nach Zuchtgebiet aber auch noch einmal in verschiedene Rassen. Vor die Kutsche spannen kann man sie natürlich auch heute noch – allerdings mit Gewichtsgrenzen. Einen Wagen mit vollen Bierfässern sollte man ihnen eher nicht zumuten.


Kaltblüter sind die klassischen Arbeitspferde – mittelgroß bis groß, kräftig und muskulös. Sie wurden früher als Wagenpferde, Holzrückepferde oder für die Landwirtschaft eingesetzt, sind aber erst so schwer geworden, wie wir sie heute kennen, als die ersten Dampfmaschinen und Traktoren aufkamen. Hintergrund ist, dass dann die besonders muskulösen Pferde selektiert wurden, um mit den Maschinen mithalten zu können. Kaltblüter sind sehr ausgeglichen und nicht leicht aus der Ruhe zu bringen – glücklicherweise, denn das wäre bei ihrer Größe und ihrem Gewicht häufig wirklich fatal! 


Ponys und Kleinpferde sind in Deutschland alle Pferde mit einem Stockmaß von unter 1,48 Meter. Es gibt in fast jeder Region eine eigene Pony-Rasse, die an die dortigen Bedingungen besonders gut angepasst ist. Während Großbritannien mit einer großen Auswahl unterschiedlicher Rassen das Land der Ponys ist, kommt der trittsichere Haflinger aus dem österreichischen Gebirge und das robuste Fjordpferd aus dem rauen Norden.

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