Ein Feuerwehrauto nach dem anderen biegt an einem Montagabend Anfang Oktober auf die Zufahrt zum Wiesenhof ab. Brennt es etwa im Reitstall? Glücklicherweise nicht - und darauf können wir nach einem großen Brand vor fast 30 Jahren auch gut verzichten. Die Hattersheimer Feuerwehr war zu einer Übung zu Gast. Dabei schaute sie sich nicht nur vor Ort Gelände und Gegebenheiten an, sondern "rettete" auch unsere Schulpferde aus ihren Boxen.
Die Zahl der Einsätze steigt für die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrmänner und -frauen der Hattersheimer Feuerwehr stetig an. Trotz der hohen zeitlichen Belastung sind darüber hinaus regelmäßige Fortbildungen und Übungen wichtig, um Leben retten zu können - und zwar auch die von Vierbeinern. Anfang Oktober fand eine solche Übung bei uns auf dem Wiesenhof statt, denn würde es bei uns auf dem Wiesenhof brennen (was vor bald 30 Jahren ja schon einmal passiert ist), würden sicherlich nicht nur die Eddersheimer Feuerwehrleute alarmiert. Auch für die Hattersheimer Feuerwehrleute ist es also wichtig, sich auf unserem Vereinsgelände auszukennen - und zu wissen, wie man im Notfall mit einem Pferd umgeht, denn schließlich ist der Wiesenhof bei Weitem nicht der einzige Stall im Stadtgebiet.
Geleitet wurde die Übung von unserer Übungsleitern Julia, die selbst in der Eddersheimer Feuerwehr aktiv ist und deshalb besonders gut weiß, worauf es ankommt. Nach einer kurzen Begrüßung und theoretischen Einleitung ging es gleich ans Pferd - erster Kandidat für "Trockenübungen" war allerdings dann doch Hector, unser Holzpferd. Er stand geduldig still, während Julia erläuterte, wie man einem Pferd ein Halfter anlegt - oder wie man sich aus einem Strick ein Halfter selbst bastelt, wenn man im Notfall nicht schnell genug eines greifbar hat. Auch für alle Feuerwehrleute war Hector der erste Kontakt am Pferd: an ihm wurde das Aufhalftern geübt, bevor es an die "echten" Schulpferde ging.
Dann hatte jeder die Möglichkeit, gemeinsam mit unserem Vereinsvorstand und unserer Pferdepflegerin Noa das eben Gelernte auch an Vierbeinern auszuprobieren, die nicht unbedingt ganz still halten - besonders unserem Schulpony Emil war sein Heu doch deutlich wichtiger als die große Zahl an Feuerwehrleuten, die plötzlich um seine Box herumstanden. Für jeden, der an der Übung teilnahm, hieß es: ein Pferd aufhalftern, es aus der Box und eine Runde über den Hof führen und es danach wieder sicher in seine Box zurück zu bringen. Im Anschluss an die praktischen Übungen wurde das Vereinsgelände samt Notausgängen und außenliegenden Ausläufen besichtigt, damit auch jeder weiß, wohin die Pferde in einem Notfall gebracht werden können.
Danke an alle RSGler, die sich an diesem Abend auf dem Wiesenhof bei der Übung engagiert haben, und vor allem vielen Dank an alle Aktiven der Hattersheimer Feuerwehr, die für ihre Übung zu uns nach Eddersheim kamen - es beruhigt uns, dass das Interesse so hoch ist und nun so viele Menschen wissen, wie man unsere Pferde im Notfall retten kann!
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