In einer Stunde besser reiten

Anfang Dezember war Karen Krause zum ersten Mal zum Thema "Dressurarbeit mit Leichtigkeit" bei uns zu Gast. Für den Kurs am vergangenen Sonntag hatten sich alle damaligen Teilnehmer erneut angemeldet - kann es ein größeres Lob für den Trainer geben? Hinzu kamen nicht nur neue Zwei-, sondern auch neue Vierbeiner. Im intensiven Einzelunterricht gab es jede Menge Tipps für die Gymnastizierung des Pferdes und besseres Reiten.

Dazu wurde es für Pferd und Reiter erst einmal "unbequem": Tierheilpraktikerin Karen Krause erkannte auf den ersten Blick die Problemfelder des jeweiligen Pferdes, seien es (teils rassebedingte) körperliche Einschränkungen oder auch charakterliche Eigenheiten. Ein Tinker ist nun mal in seinem ganzen Bewegungsablauf (und seiner Arbeitseinstellung) anders unterwegs als ein Vollblutaraber, und dass unser Cesar trotz seiner Größe ein kleiner Angsthase ist, für den schon Pylonen in der Halle ein unüberwindbares Hindernis sein können, ist auch nicht das größte Geheimnis.

 

Karen blickte aber innerhalb weniger Minuten auch "hinter die Kulissen" - und konnte zum Beispiel schon sagen, was die "Schokoladenseite" des Pferdes ist, bevor sie es auf beiden Händen hatte laufen sehen. Und schon ging die Arbeit los: Die Reiter nahmen mit Hilfe leicht verständlicher und konkreter Anleitungen teils ungewohnte Sitzpositionen ein, um an eigenen Problemen und an den Schwierigkeiten des Pferdes zu arbeiten. Und die Vierbeiner merkten ganz schnell, dass das auch für sie Arbeit bedeutet. Manch ein Pferd versuchte erst einmal, sich aus den Aufgaben herauszudiskutieren - früher oder später entdeckten aber alle ihren Spaß an der Arbeit und machten ganz großartig mit.

 

Der Körper eines Pferdes ist gar nicht dazu gemacht, einen Reiter auf seinem Rücken zu tragen. Das ist zwar keine neue Erkenntnis - für viele, die sich noch nie damit beschäftigt haben, aber dennoch erstaunlich. Jeder, der Reiten lernt, sollte also nicht nur daran arbeiten, sicher und möglichst elegant im Sattel zu sitzen - auch die Arbeit am und mit dem Pferd gehört immer dazu. Nur dann, wenn wir als Reiter erkennen, ob gerade die "richtigen" Muskeln mitarbeiten, ob das Pferd tatsächlich mitarbeitet oder ob es einfach nur versucht, sich mit wenig Anstrengung durch eine Übung zu schummeln, können wir dafür sorgen, dass es dauerhaft gesund bleibt und uns schmerzfrei tragen kann. Reiten ist eben ein Hobby, bei dem man mehr Verantwortung trägt als in einem Sport, in dem das Sportgerät nicht lebendig ist - oder bei dem der Sportpartner sprechen und Bescheid sagen kann, wenn etwas weh tut.

 

 

Wir freuen uns sehr, dass sich diese Erkenntnis, auch mit Hilfe unseres Kursprogramms, bei immer mehr Reitschülern in unserem Verein durchsetzt - man muss nicht immer auf dem Pferd sitzen, um sinnvoll mit ihm zu arbeiten. Es geht auch darum, dass das Pferd abwechslungsreich arbeiten darf und nicht immer nur in der Reithalle im Kreis läuft. Longieren, Bodenarbeit und Gelassenheitstraining können auch sehr viel Spaß machen. Wenn man auf dem Pferderücken sitzt, geht es nicht nur um den eigenen Spaß, sondern auch um einen gesunden und glücklichen Sportpartner Pferd. Und nicht zuletzt: Reiten und Reitenlernen ist Arbeit - vom Sattel aus, vom Boden aus und mit diversen Aufgaben und Arbeiten im Stall und drumherum.

 

Als Tierheilpraktikerin hat Karen Krause vor allem einen Blick für die Bewegungsabläufe des Pferdes. Ihr liegt viel daran, dass die Muskulatur aufgebaut wird, die dafür sorgt, dass das Pferd uns ohne gesundheitliche Einschränkungen tragen kann. Das Gymnastizieren des Pferdes steht im Vordergrund - auch bei der Handarbeit vom Boden aus. Das bedeutet aber längst nicht, dass der Reiter nichts lernt: Er lernt, wie er das Pferd schonender, aber auch leichter reiten kann. Er bekommt Tipps, die sich auch auf andere Pferde umsetzen lassen. Er schult seinen Blick, um selbst herausfinden zu können, wie das Pferd gerade drauf ist. Und gleichzeitig sorgen die Übungen rund ums leichtere Reiten auch für einen besseren Sitz und eine feinere Hilfengebung. Ein Kurs also, der empfehlenswert ist für alle, die besser reiten wollen.

 

Und auch diesmal hielt der Kurs, was der Titel versprach: Bei der "Dressurarbeit mit Leichtigkeit" verflog die Zeit in den Einzelstunden wie im Flug - und gleichzeitig machten Pferde und Reiter in ihrer jeweiligen Einzelstunde riesige Fortschritte. Nicht nur, dass alle Teilnehmer des letzten Kurses wieder dabei waren: Die meisten waren noch nicht vom Pferderücken gestiegen, da erkundigten sie sich schon nach Karens nächstem Besuch und kündigten an, dann auf jeden Fall wieder dabei sein zu wollen.

 

Viele weitere Fotos vom Kurs gibt es auf unserer Facebook-Seite.

 

Danke an Karen Krause für den auch diesmal wieder lehrreichen und intensiven Kurs - wir freuen uns, wie du schon gehört hast, aufs nächste Mal! Vielen Dank auch an Finnja, Johanna, Katrin, Kristin und Melanie dafür, dass sie größtenteils schon zum zweiten Mal) mitgemacht haben. Ganz besonders vielen Dank an unsere motivierten und großartigen Schulpferde Jolie, Cesar, Marvin, Fahira, Anoki und Oliver - ihr habt das toll gemacht und wir sind stolz auf euch! Und auch Kursleiterin Karen urteilte, nachdem sie schon beim letzten Mal von den vierbeinigen Teilnehmern begeistert war: "Da habt ihr aber wieder echte Schätze ausgesucht für den Kurs heute!"

 

Am Sonntag, 24. Mai, besucht Karen Krause uns das nächste Mal, auch da können sich wieder maximal sieben Teilnehmer für den Einzelunterricht bei ihr anmelden. Die Anmeldefrist startet am kommenden Sonntag, 23. Februar - zuerst haben wie üblich Vereinsmitglieder die Möglichkeit, sich einen Platz im Kurs zu sichern. Und wenn ihr im nächsten Kurs keinen Platz bekommen solltet, können wir euch schon jetzt versichern: Es wird in diesem Jahr noch zwei weitere Kurse zur "Dressurarbeit mit Leichtigkeit" mit Karen bei uns auf dem Wiesenhof geben - im September und im November wird sie noch einmal vorbeischauen. Aktuell sind wir mit ihr außerdem in Gesprächen zu einem weiteren Kursthema - lasst euch überraschen!

 

Aktuell schon anmelden könnt ihr euch für die Kurse "Individuelle Arbeit am Boden und/oder im Sattel" mit Luuk Teunissen am 29. März sowie "Trailreiten" mit Trainerin B Anja Erckel am 26. April. Mehr - und sicherlich bald auch weitere Kurstermine - könnt ihr in unserem Kursprogramm nachlesen. Dort findet ihr auch die Möglichkeit, euch für diese Lehrgänge noch schnell einen der begrenzten Plätze zu sichern. Eine Übersicht der für dieses Jahr aktuell geplanten Lehrgangs- und Veranstaltungstermine findet ihr hier als PDF-Download.

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