Fortbildung in Erster Hilfe

Ziemlich unangenehm kalt war es in der Reithalle am vergangenen Sonntag - zumindest, wenn man einige Stunden stillsitzen musste. Dennoch war der Erste-Hilfe-Kurs, den wir auch in diesem Jahr wieder für unsere Übungsleiter und Helfer angeboten haben, bis auf den letzten Platz ausgebucht - schließlich muss das Wissen alle zwei Jahre aufgefrischt werden. Auch wenn unter Corona-Bedingungen weniger geübt wurde, wurde viel besprochen.

 

Grundsätzlich ist es natürlich für jeden wichtig, sich in Erster Hilfe auszukennen - nicht umsonst ist die Teilnahme an einem entsprechenden Kurs für den Führerschein sogar vorgeschrieben. Auch wenn das vermittelte Wissen offiziell nur zwei Jahre lang gültig ist, gibt es dann allerdings nur noch eine Empfehlung, die Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen. Vielleicht liegt das daran, dass tatsächlich nur zehn Prozent der Verletzungen bei Verkehrsunfällen passieren - und die meisten Verletzungen, wie es schon fast sprichwörtlich dahingesagt wird, im Haushalt. Auch beim Sport kann es aber leicht mal zu einer Verletzung kommen - selbst dann, wenn kein mehrere Hundert Kilo schweres Fluchttier daran beteiligt ist.

 

Auch wenn Reiten nicht zu den gefährlichsten Sportarten zählt und auch in der Unfallstatistik gar nicht so weit vorn ist (bei den Frauen zwar auf dem 6. Platz, aber weit abgeschlagen hinter anderen Sportarten), gibt es eben doch ein gewisses Unfallrisiko: Beim Reiten bewegt man sich (zumindest manchmal) mit hoher Geschwindigkeit fort, und das auch noch ein ganzes Stück über dem Boden. Während die meisten Sportgeräte immer machen, was man möchte, kommt beim Reiten noch die manchmal unberechenbare Natur des Pferdes hinzu - denn auch wenn unsere Pferde bestens für ihre Aufgaben ausgebildet werden: Sie sind seit Tausenden von Jahren Fluchttiere. Wenn sie mal wirklich erschrecken, hilft auch die beste Ausbildung nichts.

 

Trotzdem liegt das Glück der Erde auf dem Rücken der Pferde - und glücklicherweise machen sich viele Zweibeiner die Mühe, das Miteinander mit dem Lebewesen Pferd zu erlernen, und das natürlich möglichst sicher. Trotzdem kann beim Reiten oder auch schon beim Umgang mit dem Pferd mal etwas schief gehen - das muss nicht gleich ein schlimmer Unfall sein und meistens passiert glücklicherweise auch nichts Schlimmes, dennoch sollten die Übungsleiter und Helfer, die vor Ort das Wissen rund ums Pferd vermitteln, dann natürlich auch bestmöglich geschult sein und im Zweifelsfall helfen können.

 

 

Deshalb bieten wir regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse bei uns im Verein an. Auch in diesem Jahr war das Deutsche Rote Kreuz (DRK) wieder bei uns zu Gast - einen ganzen Sonntag lang und bei recht frostigen Temperaturen, zumindest wenn man den ganzen Tag still in der Halle sitzen sollte. Die Corona-Vorgaben hatten eine Durchführung des Kurses im geheizten Reiterstübchen noch nicht erlaubt - dafür waren es zu viele Teilnehmer und der Raum zu klein. Mit ausreichend Abstand voneinander, ständig frischer Belüftung und ohne einen Großteil der eigentlich aus früheren Erste-Hilfe-Kursen gewohnten praktischen Übungen konnten insgesamt 13 Übungsleiter und Helfer trotzdem einige wichtige Infos und Erinnerungen mitnehmen.

 

Wer wollte, konnte natürlich auch zumindest einen Teil der Wiederbelebungsmaßnahmen an der mitgebrachten Puppe ausprobieren - ergänzt um eine ausgiebige Desinfektion nach jedem Teilnehmer. Da alle Übungen nur einzeln gemacht werden durften, fiel allerdings auch vieles weg: Verschiedene Arten von Verbänden sollten die Teilnehmer nur an eigenen Körperteilen ausprobieren und die stabile Seitenlage gab's nur in der Theorie. Stattdessen blieb Zeit, auf spezifische Fragen rund um Unfälle in der Reithalle bzw. der Umgebung von Pferden einzugehen - aufgebracht teilweise durch den Teilnehmer, teilweise durch den Kursleiter selbst, der für das DRK auch schon bei Reitturnieren im Einsatz war.

 

Für Verpflegung wurde natürlich auch gesorgt: Gegen einen geringen Teilnehmerbeitrag gab es für alle Übungsleiter, Helfer und natürlich auch die Kursleitung Getränke, zum Frühstück leckeren Kuchen und mittags eine Großbestellung bei einer Pizzeria in der Umgebung. Jede Menge Kaffee half nicht nur über den Tag, sondern auch gegen die schlimmste Kälte - vor allem bei den beiden Pferdepflegerinnen und den drei Vorstandsmitgliedern, die sich schon einige Stunden vor Kursbeginn getroffen hatten, um die Pferde zu versorgen und die Boxen auszumisten, so dass die Arbeiten bis zum Kursbeginn tatsächlich schon alle erledigt waren.

 

Alle Teilnehmer haben jetzt wieder zwei Jahre "ihre Ruhe", bevor die nächste Erste-Hilfe-Fortbildung ansteht - alle Übungsleiter und Helfer, die diesmal nicht dabei waren, sollten sich dann unbedingt für den nächsten Termin anmelden oder, sofern sie anderweitig Erste-Hilfe-Kurse besuchen, Kopien der Teilnahmebescheinigungen beim Vereinsvorstand einreichen. Es freut uns, dass die Fortbildung auch diesmal wieder so gut angekommen ist, dass sie bis auf den letzten Platz ausgebucht war - danke an alle, die bei diesem wichtigen Thema dabei waren!