Tag 1: So leer hier...

Das denken sich wahrscheinlich auch unsere Schulpferde heute Nachmittag - zu der Zeit, wo sie normalerweise liebevoll von Kindern umsorgt werden, die zu den ersten Reitstunden des Tages kommen. Wir haben unseren Betrieb eingestellt. Schon wieder. Vielleicht für einen Monat. Vielleicht länger. Vielleicht haben wir Glück und Reitunterricht wird, zumindest als Einzelmaßnahme oder in Kleingruppen, doch noch erlaubt. Einerseits mit dem reinen Gewissen, die Eindämmung der Corona-Pandemie bestmöglich zu unterstützen - andererseits mit der bangen Frage, wie unser Verein und unsere Schulpferde das überleben sollen. Ob wir im Dezember so richtig weitermachen können? Wer weiß das schon...

 

Mitte März standen wir vor der gleichen Problematik: Bis mindestens 3. Mai sollte alles geschlossen werden. Dann ging es hin und her: Ab dem 20. April galten erste Lockerungen, aber nicht für den Bereich Sport. Am 30. April wurde eigentlich nichts entschieden - außer dass die Maßnahmen noch einmal bis zum 10. Mai verlängert werden sollten. Dann mussten Hygienekonzepte ausgearbeitet, vorgelegt und freigegeben werden (und natürlich in den Folgewochen immer wieder auf die jeweils aktuell geltenden Regelungen angepasst), bevor es langsam und mit ersten Vereinsangeboten wieder losgehen konnte.

 

Manche unserer Angebote - nämlich die in größeren Gruppen, also für unsere kleinsten Pferdefreunde, sowie einige therapeutische Angebote aufgrund der Vorerkrankungen der Reiter - mussten ganz fünf Monate pausieren. Erst Mitte August normalisierte sich alles - eine Erleichterung nicht nur für die Vereinsmitglieder, sondern auch für die Finanzen: Endlich reichten die Einnahmen wieder aus, um die Ausgaben zu decken - gerade noch rechtzeitig, denn die Rücklagen waren aufgebraucht. 

 

Und jetzt? Nach zwei Monaten regulären Betriebs steht vielleicht erneut alles auf Null. Noch liegt uns nur die Verordnung des Landes Hessen vor, die leider nicht eindeutig ist - sogenannte "Auslegungshinweise" sollen folgen. Dann wird klar sein, was wirklich erlaubt ist und was nicht. Viel Hoffnung haben wir ehrlich gesagt nicht.

 

Wie es weitergeht? Das wissen wir genauso wenig wie ihr. Wie lange wir uns das leisten können? Das hängt von euch ab - erneut sind wir auf Spenden angewiesen. Können wir die Versorgung unserer Vereinspferde nicht mehr finanzieren, bleibt nur noch die Insolvenz - und damit verbunden die Abgabe aller Pferde.

 

Und bis dahin? Tja, ganz schön leer hier auf unserem schönen Wiesenhof...

 

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