Weihnachtsbrauch #6: Russland

Die orthodoxe Kirche richtet sich nach dem Julianischen Kalender – wenn dort der 25. Dezember ist, ist laut unserem Kalender der 7. Januar. Das eigentliche Weihnachtsfest wird also erst im neuen Jahr gefeiert. Für die Menschen in Russland war es aber nicht immer leicht, Weihnachten zu feiern: Jahrelang – genauer gesagt seit der Oktober-Revolution 1917 – wurde die Feier durch Kommunisten unterdrückt. Es durften keine religiösen Feste mehr gefeiert werden. Dies änderte sich erst wieder, als der 7. Januar im Jahr 1991 zu einem Feiertag erklärt wurde – und seit 1992 wird auch in Russland wieder Weihnachten gefeiert. 


Um auch ohne Weihnachten ein Fest zu haben, bei dem die Kinder Geschenke erhalten, wurde ein „Ersatz-Termin“ gesucht. Die Wahl fiel auf den Silvester-Abend. Die alten Weihnachtsbräuche wurden für diese Feierlichkeit einfach übernommen. Pünktlich zum Jahreswechsel wird ein Neujahrsbaum im Haus aufgestellt, der sich nur in seinem Namen vom Weihnachtsbaum unterscheidet. Auch die Bescherung findet an Silvester statt – an Weihnachten gibt es keine Geschenke.


Der Heilige Abend (am 6. Januar) heißt in Russland Sochelnik oder Koljadki. Ein wichtiges Ereignis an diesem Tag ist ein russisch-orthodoxer Gottesdienst mit viel Gesang und Lichter-Prozessionen. Anschließend nehmen Familien gemeinsam das „Heilige Mahl“ ein, das aus zwölf Gerichten besteht – für jeden Apostel Jesu ein Gericht.


Mehr zu den russischen Weihnachtsbräuchen – also zum Heiligen Abend am 6. Januar und dem Weihnachtstag am 7. Januar – erfahrt ihr im nächsten Teil unserer Serie rund um internationale Weihnachtsbräuche. Da kommt dann auch wieder ein Pferd ins Spiel… ;-) 

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