Bunter Themen-Mix

Da das Springen momentan nicht zu unseren Unterrichtsschwerpunkten gehört, sind unsere Schulpferde nicht besonders geübt darin - und manche von ihnen für das Überwinden von Hindernissen aus verschiedenen Gründen gar nicht geeignet. Aus genau dem gleichen Grund haben auch die meisten unserer Reitschüler keine Erfahrung mit dem Springreiten. Zwei- und vierbeinige Spring-Einsteiger sind allerdings keine gute Kombination, denn das Springreiten ist schließlich nicht ganz ungefährlich. Deshalb hatten wir schon bei den vergangenen Kursen oft Schwierigkeiten, für alle Teilnehmer ein passendes Schulpferd zu finden.

Aus diesem Grund haben wir für den Springlehrgang im März entschieden, die Ausschreibung noch einmal zu ändern: Hatten wir den Kurs zuvor zwar schon ausschließlich für fortgeschrittene Reiter ausgeschrieben, wurde der Titel "Springgymnastik für Anfänger und Fortgeschrittene" oft falsch verstanden - sollte er doch eigentlich darauf hinweisen, dass der Kurs auch für Reiter geeignet ist, die bislang noch keine Erfahrung im Springen haben. Die Grundvoraussetzung, auf verschiedenen Schulpferden einen flotten Galopp reiten und die Pferde auch sicher lenken zu können, würde bei der Anmeldung in der Vergangenheit aber oft überlesen. Auch wenn es uns natürlich freut, wenn auch Reitanfänger Interesse am Springreiten haben: Mit einem reinen Springkurs waren sie dann doch oft noch überfordert.

Eine weitere Änderung machte allerdings einen viel größeren Eindruck: Aufgrund der krankheitsbedingten Ausfälle gleich mehrerer Schulpferde war klar, dass der Kurs nicht mit voller Teilnehmerzahl würde stattfinden können - dafür waren einfach zu wenige "Springpferde" übrig. Und so wurde kurzerhand umgestellt: Die Teilnehmerzahl wurde deutlich reduziert. Damit sich der Kurstag aber dennoch lohnen würde, wurden kurzfristig einige Reitschüler angesprochen, die sich zwar nichts fürs Springen interessieren, die aber regelmäßig an den Dressurkursen von Karen teilnehmen - und an die beiden Kleingruppen, die im Parcours unterwegs waren, noch zwei Einzelstunden drangehängt.

Die Hoffnung, dass damit die Planung für den Kurstag endlich abgeschlossen wäre, erfüllte sich aber nicht: Nachdem der Springkurs sowieso gerade so an ursprünglich mal mit Karen abgesprochenen MIndestteilnehmerzahl kratzte, fiel kurzfristig auch noch eine Teilnehmerin krankheitsbedingt aus. Sie hatte sich schon die Mühe gemacht, unter den Reitschülern ihrer regulären Reitstunde einen Ersatz zu organisieren - aber auch dieser fiel kurzfristig aus. Ziemlich viel Hin und Her also, bevor sich die ersten Kursteilnehmer daran machten, jede Menge Stangen und Hindernisständer in die Halle zu bringen, bevor Karen einen Parcours aufbaute und bevor die ersten Reiter in den Sattel steigen konnten.

Angemeldet hatten sich für die Springgymastik diesmal vor allem Übungsleiter des Vereins - und ausschließlich Teilnehmer, die schon an vergangenen Springkursen teilgenommen hatten. Auch wenn es zum Aufwärmen auch diesmal zuerst wieder über Trabstangen ging, wurden daraus sehr schnell kleine Hindernisse und auch direkt ein vollständiger Parcours. Während die meisten Teilnehmer die erste Schwierigkeit - sich die Reihenfolge der Hindernisse zu merken - diesmal (und manchmal mit ein wenig Hilfestellung durch Karen und die anderen Kursteilnehmer) recht gut meisterte, zeigte sich die eigentliche Schwierigkeit des Springreitens ganz schnell:

Das Reiten der richtigen Wege ist eine Herausforderung, die man nur dann bestehen kann, wenn man sich konzentriert, wirklich hinschaut, wohin man reiten möchte, und natürlich eine gute Kontrolle über die Lenkung des Pferdes hat - auch, wenn's mal etwas flotter vorangeht. Kommt man nämlich nicht von der oft magnetischen Hallenbande weg, erreicht man gar kein Hindernis - wendet man aber zu früh oder zu spät ab, werden die meisten Pferde die Chance nutzen, um am Ende einfach am Hindernis vorbei zu laufen. Auch das zeigte der einge oder andere vierbeinige Teilnehmer recht eindrucksvoll - und sorgte so ganz schnell dafür, dass der jeweilige Reiter deutlich aufmerksamer und genauer durch den Parcours ritt.

Dass auch den Pferden das Springen Spaß macht, sah man ebenfalls ganz deutlich - auch wenn es für sie ungewohnte Bewegungsabläufe sind und deshalb schnell anstrengend wurde. Rueda zum Beispiel war deutlich wacher und aufmerksamer unterwegs als in anderen Reitstunden, Riko wurde zusehends lockerer, Smilla - normalerweise nicht unbedingt für ihr flottes Tempo bekannt - war mit sehr viel Elan (und Geschwindigkeit) dabei,... Ganz besonders gefreut hat uns auch die Begeisterung von Miss Daisy, die mit Reitstunden und wechselnden Reitern leider nicht gut klarkommt - und die auch im Springen noch nicht viel Erfahrung hat. Auch sie hatte aber einen solchen Spaß an den kleinen Hindernissen, dass es eine Freude war, dabei zuzuschauen.

Kaum waren die Hindernisse wieder aus der Halle geräumt, ging es dann mit der Dressur weiter - den Springstunden folgten noch zwei Einzelstunden aus der "Dressurarbeit mit Leichtigkeit". Bei den aktuellen Benzinpreisen muss sich schließlich auch für die Kursleiterin die Fahrt zum Wiesenhof lohnen. Die Dressur-Einzelstunden bei Karen sind, wenn sie als eigener Kurs ausgeschrieben werden, oft sehr schnell ausgebucht - und auch diesmal konnten die Reiterinnen wieder viel mitnehmen und waren begeistert von den Tipps, die sie im Verlauf der Einzelstunde erhalten hatten: Zum Ende der Stunde liefen die Schulpferde viel lockerer, freier und vor allem motiverter als zu Beginn. Wenn ihr mal an einer Dressur-Einzelstunde bei Karen teilnehmen wollte, habt ihr am 1. Mai die nächste Gelegenheit - noch sind Plätze im Kurs frei. Für den Herbst sind auch noch weitere Termine der Springgymnastik vorgesehen - wie genau wir diese ausschreiben werden, werden wir kurzfristig mit einigen Wochen Vorlauf entscheiden und von der Schulpferde-Situation abhängig machen.

Vielen Dank an Aline, Angelina, Anna-Lena, Florentine, Hannah, Melanie und Tabea für Mitmachen und ihr Interesse an dem einen oder dem anderen der beiden "Kurs-Teile". Ein großes Dankeschön geht auch diesmal wieder an unsere großartigen Schulpferde - diesmal waren es Anoki, Jolie, Miss Daisy, Riko, Rueda und Smilla. Ein ganz besonderes Dankeschön geht auch diesmal wieder an Karen für die vielen Tipps, den abwechslungsreichen Unterricht und für das Durchhalten gegen den Fluglärm - was unsere Übungsleiter, Schulpferde und Reitschüler aus früheren Jahren schon gewohnt sind, irritiert externe Trainer nach zwei ruhigeren Corona-Jahren doch sehr. Wenn ihr Lust auf die Teilnahme an einem unserer Kurse habt, findet ihr alle aktuell zur Anmeldung ausgeschriebenen Termine und ein PDF mit dem aktuellen Zwischenstand unserer Jahresplanung in unserem Kursprogramm - wir würden uns freuen, wenn auch für euch etwas passendes dabei wäre!