Vielfältige Übungen

Für den letzten Kurs im alten Jahr sind unsere Vereinsmitglieder und gleich mehrere Gast-Teilnehmer nicht auf den Pferderücken gestiegen: Mit Trainerin B Anja Erckel ging es um Bodenarbeit. Dass das ein ganz vielfältiges Arbeitsgebiet und längst nicht so langweilig ist, wie es bei manchen noch den Ruf hat, wurde im Tageskurs ziemlich schnell klar: Es gab einen Einblick in verschiedene Arbeitsweisen und dann reagiert auch noch jedes Pferd anders...

Auch ein ganztägiger Kurs bietet längst nicht genug Zeit, um in alle Möglichkeiten hineinzuschnuppern, die die Bodenarbeit bietet - Kursleiterin Anja Erckel hatte sich vorher aber gründlich Gedanken gemacht und den Kurs in zwei ganz verschiedene Teile aufgeteilt: Vormittags wurde das Pferd am langen Arbeitsseil geschickt - über Stangen, um Pylonen, vorwärts, seitwärts und rückwärts. Am Nachmittag bekamen die acht Teilnehmerinnen dann einen Einblick in die Bodenarbeit, wie sie seit einigen Jahren Teil der Ausbildung nach der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ist: Gearbeitet wurde zwar auch weiterhin mit dem langen Arbeitsseil, um die Kurzlonge zu ersetzen, im Gegensatz zum Vormittag wurde das Pferd aber nicht mehr geschickt, sondern geführt - und auch die Aufgaben waren andere.

 

Für den nicht ganz ausgebuchten Kurs hatten sich neben sechs Vereinsmitgliedern - viele davon auch selbst Übungsleiter bei uns im Verein - auch zwei Nicht-Mitglieder angemeldet. Die meisten Teilnehmer hatten schon erste Erfahrungen mit Bodenarbeit gesammelt, es waren aber auch einige dabei, die sich damit bislang noch gar nicht beschäftigt hatten. Und neben sieben unserer Schulpferde war auch ein Privatpferd dabei. Eine bunt gemischte Gruppe also, die sich um zehn Uhr morgens für den Aufbau der ersten Aufgaben bei uns auf dem Vereinsgelände versammelt hatte.

 

Nach einer kurzen theoretischen Einleitung hatte Anja die Teilnehmer in drei Kleingruppen aufgeteilt, die nacheinander die Aufgaben in Angriff nahmen - und dann nach einer dringend notwendigen Verschnaufpause am Nachmittag gleich noch einmal mit anderen Aufgaben an der Reihe waren. Die Konzentration, genaues Arbeiten, das Lernen der nötigen Hilfengebung, die abwechslungsreichen Aufgaben und vor allem natürlich die Bewegung sorgten dafür, dass zum Ende des Kurstages nicht nur die Vierbeiner ordentlich müde waren - auch für die Zweibeiner war das Training lehrreich und anstrengend. Mit vielen neuen Eindrücken und einem ganz neu gewonnenen Spaß an der Bodenarbeit ging es abends nach Hause.

 

Dazwischen lagen sieben abwechslungsreiche Kursstunden, in denen man nicht nur im praktischen Training jede Menge lernen konnte - da jedes Pferd anders reagiert und Anja überall Erklärungen und Hilfestellungen einfließen ließ, konnte man auch beim Zuschauen noch jede Menge mitnehmen. Für die Zweier- und Dreiergruppen hatte sich Anja für den Vormittag drei verschiedene Hindernisse überlegt: Eine Reihe von Stangen, ein Zickzack aus Stangen in unterschiedlichen Höhen und einen großen Kreis aus Pylonen. Was erst einmal einfach aussah, bot allerdings jede Menge Möglichkeiten für eine abwechslungsreiche Arbeit: Die Stangen zum Beispiel konnten im Schritt oder auch im Trab überwunden werden, man konnte sie als Gasse nutzen und darin auch rückwärts gehen oder die Pferde über einer Stange seitwärts treten lassen - oder eine Kombination aus allem.

 

Der Nachmittag war dann einem Bodenarbeitsparcours der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) gewidmet, wie er bei einer Abzeichenprüfung im Bereich Bodenarbeit abgefragt werden könnte. Hier ging es dann um das korrekte Führen von beiden Seiten, die Aufmerksamkeit und Gehorsamkeit des Pferdes. Neben Gangartwechseln zwischen Stehen, Schritt und Trab waren auch hier Seitengänge und das Rückwärtsrichten Teil der Aufgabe. Im Gegensatz zu den Aufgaben am Vormittag kamen noch Dinge wie Seitenwechsel des Führenden vor dem gehenden oder dem stehenden Pferd und die Arbeit an der Kurzlonge bzw. dem langen Bodenarbeitsseil hinzu. Auch über Stangen und Pylonen ging es wieder, allerdings nicht im gleichen Ausmaß wie am Vormittag.

 

Klingt alles viel und anstrengend? Das war es auch - sorgte bei den Teilnehmern aber für wirklich viel Spaß und große Begeisterung - und den Wunsch, viel häufiger Bodenarbeit zu machen. Wie gut, dass wir auch im Lehrgangsjahr 2022 wieder einige Kurse in diesem Bereich vorgesehen haben - auch der Tageskurs bei Anja ist wieder Teil des Angebots und für den 24. Juli 2022 vorgesehen. Wenn euch dieser Bericht neugierig gemacht habt, solltet ihr euch den Termin schon einmal im Kalender notieren - Vereinsmitglieder werden sich für den Kurs mit etwa zwei bis drei Monaten Vorlauf anmelden können, Nicht-Mitglieder dann etwas später. Nachdem von den maximal neun Plätzen diesmal acht belegt waren, würde es uns ganz besonders freuen, wenn der nächste Kurs dann komplett ausgebucht wäre. Darüber hinaus gibt's im Jahresverlauf noch einige weitere Lehrgänge aus dem Bereich der Bodenarbeit - am besten behaltet ihr dafür einfach unser Kursprogramm im Blick.

 

Viele weitere Fotos vom Kurs gibt es auf unserer Facebook-Seite.

 

Wir bedanken uns bei unseren Vereinsmitgliedern Aline, Julia, Melanie, Nicole, Petra und Rosemarie und unseren Gast-Teilnehmerinnen Birgit und Marcella für ihr Interesse, fürs Ausprobieren und Mitmachen. Unsere Schulpferde haben auch diesmal wieder großartige Arbeit geleistet, konzentriert mitgemacht und den Zweibeinern viel beigebracht - danke an Canella, Efenia, Jenny, Miss Daisy, Riko, Rueda und Smilla und natürlich auch an Privatpferd Dalia, die zum zweiten Mal für einen Lehrgang zu Gast bei uns auf dem Vereinsgelände war! Und wie immer geht zum Schluss noch ein ganz dickes Dankeschön an Kursleiterin Anja für den abwechslungsreichen und spannenden Tag.

 

Jetzt dauert es auch nicht mehr lange, bis Anja uns das nächste Mal besucht: Am 16. Januar geht's beim "Western Horsemanship" wieder auf den Pferderücken - und es sind nur noch ganz wenige Restplätze für die Teilnahme am Tageskurs oder an einzelnen Reitstunden frei. Bis zum nächsten Bodenarbeitskurs mit Anja müsst ihr noch ein wenig warten, schon vorher bieten wir mit dem Kurs "Horse Agility" mit Anja Rudolf am 10. April und einem Bodenarbeitskurs mit Iris Kleber am 15. Mai weitere Möglichkeiten für die Bodenarbeit an - und bei den Einzelstunden mit Anja Erckel am 19. Juni kann jeder Teilnehmer für sich entscheiden, ob er dabei auf den Pferderücken steigen oder im Einzelunterricht vom Boden aus arbeiten möchte. Jede Menge Auswahl also - alle Termine findet ihr in unserem Kursprogramm

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